Die letzte Ernte im Jahr

Große Erleichterung, wenn auch die letzte Ernte im Jahr gut eingebracht werden kann. Auf unserem Betrieb bauen wir auf 55 Hektar Gras und auf 34 Hektar Mais an. Wir nutzen es als Futter für unsere Kühe und für unsere gemeinschaftliche Biogasanlage im Dorf. Über fünf Monate lang wachsen die Pflanzen bevor es sich entscheidet, ob sie das wertvolle Futter für unsere Kühe liefern können, das wir benötigen.

Das Gras, das wir auf der Weide und als Silage nutzen, ist sehr eiweißreich. Die Maispflanzen enthalten viel Stärke und sind damit Energielieferanten. Gras und Mais liefern eine gute Mischung für unsere Kühe und damit für die Milcherzeugung. 

Natürlich sind die Erntemengen wichtig. Auch in diesem Jahr gab es im Sommer einige trockene Wochen, in denen wir besorgt waren, ob sich die Pflanzen überhaupt ausreichend entwickeln können. Aber wie in so vielen Jahren haben wir Glück gehabt und der Regen kam gerade noch rechtzeitig!

Neben der Menge ist die Konzentration der Inhaltstoffe der Pflanzen sehr wichtig. Am Ende entscheidet der Verlauf des Gärprozesses darüber, ob die Silagen gelingen. Läuft hier etwas schief, wird die Silage nicht nur ungern gefressen, sondern die Kühe können ernsthaft erkranken!

Die Maispflanze muss gesund sein, wenn sie geerntet wird. Pilzbefall wäre ein echtes Problem. Sie darf nicht zu feucht sein, sonst „läuft“ der Silohaufen auseinander und siliert nicht richtig. Sie darf auch nicht zu trocken sein, sonst kann das Erntegut im Haufen nicht ausreichend verdichtet werden und Lufteinschlüsse führen zu Schimmelbildung. Es müssen sich die „richtigen“ Gärsäuren bilden. Um sicher zu gehen setzen wir Siliermittel ein. Und dann muss der Siloberg möglichst luftdicht mit Folien abgedeckt und mit Reifen und Sandsäcken beschwert werden, denn die Vergärung läuft unter Luftabschluss ab.

 Wie gesagt, die Ernte und die Qualität unserer Silagen sind entscheidend, wie es für die Tiere und für uns in den nächsten Monaten laufen wird. Sollte etwas schief gelaufen sein, ist es so gut wie nicht zu reparieren. Einen Silohaufen kann man nirgendwo umtauschen. Die Möglichkeiten des Zukaufs von guten Silagen ist begrenzt. Es sind eher die Biogasanlagen, die mitunter einmalige oder tägliche Lieferungen durch Zukauf nutzen.

Es ist jedes Mal spannend, wenn die Folie einige Wochen nach der Ernte geöffnet wird!

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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