Mais braucht Gesellschaft

Gras und Mais ergänzen sich. Nicht nur in der Futterration unserer Kühe.

Auf etwa zwei Drittel der Fläche unseres Betriebes wächst dauerhaft Gras. Ein Drittel der Flächen sind „ackerfähig“ und dort bauen wir seit vielen Jahren vor allem Mais an. Mais ist sehr stärkereich und ergänzt mit seinem hohen Energiegehalt das Eiweiß aus unserem Gras.

Über die Jahre haben wir feststellen müssen, dass die Maiserträge und der Zustand unserer Flächen immer öfter unbefriedigend sind. Offensichtlich haben Bodenfruchtbarkeit und Bodenverdichtungen zugenommen. Daher haben wir begonnen, Gras in die Maisbestände zu säen.

Wenn wir alles richtig gemacht haben (was leider nicht in jedem Jahr der Fall ist), wenn es genügend Feuchtigkeit im Herbst gibt und die Temperaturen nicht zu niedrig sind, dann ist der Nutzen einer Untersaat deutlich höher als ihre Kosten für Saatgut und Lohnunternehmer. Humusaufbau, Bodenfruchtbarkeit, Auflockerung von Verdichtungen, Erosionsschutz, zusätzliches Futter – um nur einige positive Auswirkungen zu nennen. Hinzu kommt, dass mit dieser Maßnahme ein Teil der Auflagen als Voraussetzungen für die Prämienzahlungen erfüllt werden können.

Untersaaten können auf Dauer keine echten Fruchtfolgen ersetzen. Die intensive Kombination Gras-Mais auf unseren Milchviehbetrieben ist Folge und Bestandteil eines Produktionssystems, das auf laufende Minimierung der Produktionskosten setzt, um im regionalen und immer mehr auch im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein. Landwirtschaftliche Fläche ist teuer und der Milchpreis auf viel zu niedrigem Niveau. Untersaaten im Mais können die negativen Auswirkungen dieses Systems  abmildern, aber die notwendigen Voraussetzungen für gute Bodenfruchtbarkeit und nachhaltiges Wirtschaften bleiben an Standort und Betrieb angepasste Fruchtfolgen.

Weitere Infos zu Untersaaten mit Gras gibt es hier.

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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