Von nix kommt nix

Um unsere Kühe gut versorgen zu können, müssen wir erstmal das Gras „füttern“. Es gibt dafür drei Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, wenn es die Kuh selber tut! Kuhfladen und Urin fallen auf den Boden. Der Kuhfladen wird durch Insekten, Bodenlebewesen und chemische und physikalische Prozesse so aufbereitet, dass Dünger für die Pflanzen zur Verfügung steht. Das hat die Natur hervorragend eingerichtet.

Da die Kuh aber nur im Sommerhalbjahr tierischer Düngerstreuer sein kann, übernehmen wir dann ihren Job und bringen Gülle und Mist aufs Land. Wenn der Bedarf der Pflanzen darüber hinaus geht oder manche Flächen im Frühjahr zu nass und damit nicht befahrbar sind, kommt der sogenannte Kunst- oder Mineraldünger zum Einsatz.

Wir ziehen auf unseren Flächen regelmäßig Bodenproben. Je nach Versorgungszustand, Standort, der Frucht, die angebaut werden soll und der erwarteten Erntemengen planen wir unseren Düngereinsatz aus den drei Düngerquellen. Neben Stickstoff sind auch Phosphor, Magnesium und Schwefel Komponenten, die ergänzt werden müssen.

In diesem Jahr hatten wir Probleme, rechtzeitig im Frühjahr alle Grünlandflächen mit Gülle zu versorgen, da es schlichtweg zu nass war. Kühe mögen schließlich ihre Nasen beim Grasen nicht in Gülle stecken. So konnten wir einige Weiden nur mit Mineraldünger versorgen. Und man glaubt es kaum – nun ist es seit dem Düngerstreuen so trocken, dass sich die kleinen Düngerperlen noch nicht richtig auflösen und im Boden wirken konnten.

Es ist nicht immer einfach, mit der Natur, dem Wetter und den Tieren zu arbeiten. Meist hat es sich aber immer wieder „zurecht gelaufen“, wie man hier oben so schön sagt. Hoffen wir das Beste!

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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