Hof Sophiental

Seit 1997 leben und arbeiten wir auf unserem Hof in Nordfriesland. Zunächst als Partner in einer GbR mit unseren Vorgängern, die 2004 in den Ruhestand gegangen sind. Wir sind der Familie Lorenzen sehr dankbar, dass wir auf Grundlage einer Kauf/Pacht Lösung die Nachfolge auf ihrem Hof antreten durften und damit unseren Lebenstraum verwirklichen konnten. Bis zum Jahr 2011 war Gerd mit einer Unterbrechung (Stallbau) im Außendienst eines Lohnunternehmens tätig. Diese Konstellation hat dazu geführt, dass wir unsere begrenzte Arbeitskapazität einteilen mussten und vor allem für unsere Tiere verwenden. Für die Erledigung der Außenwirtschaft setzen wir daher größtenteils auf die gute Zusammenarbeit mit unseren Lohnunternehmen vor Ort.

Unser Hof liegt auf der nordfriesischen „Geest“. Wir wirtschaften auf Böden, die so um die 20 Bodenpunkte  haben. Das bedeutet, dass unsere Sand- und anmoorigen Böden nicht sehr fruchtbar und ertragreich sind. So wird ein großer Teil als Dauergrünland genutzt. Diese Flächen dürfen aufgrund ihrer Eigenschaften nicht in Ackerland umgewandelt werden und wir beweiden oder mähen sie für Winterfutter. Ein Drittel der Flächen ist Ackerland und wir bauen dort Mais und etwas Getreide für Silage und Ackergras an.  Nur knapp 10 Hektar sind Eigentum, die restlichen 75 Hektar haben wir zum Teil sehr langfristig gepachtet. Ein großer Teil des Grünlandes liegt nah an der Hofstelle – beste Voraussetzung für Weidehaltung.

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Hof Sophiental wurde um 1870 gegründet, zu dieser Zeit wurden hier Moor und Heide urbar gemacht. In unserem Haus können wir überall mit den Fingern die Zimmerdecke berühren – ein Zeichen für die geringe Ertragsfähigkeit der Böden zur Gründerzeit der Höfe in unserer Region. Nicht nur einmal haben wir darüber nachgedacht, auf ökologische Wirtschaftsweise umzustellen. Aber der Standort und der geringe Anteil an Eigenland macht es schwierig Reserven anzulegen, um als Biobetrieb schwierige Wetter- oder Marktsituationen überstehen zu können.

Mit möglichst viel Weidegang bemühen wir uns, gute Leistungen zu erzielen und den Tieren gute Haltungsbedingungen anzubieten. Wir versuchen, nicht alles bis an die Grenzen auszureizen und arbeiten daran, das Grünland fruchtbar als Humusspeicher zu erhalten und auch Raum für Natur und Tiere zu lassen. Während wir mit der Entwicklung unserer Grünlandflächen zufrieden sind, ist beim Acker noch viel Luft nach oben. Gerd eignet sich Kenntnisse in der regenerativen Landbewirtschaftung an. Allerdings ist unser Maschinenpark sehr übersichtlich, so dass man sehen muss, was wir letztendlich auch umsetzen können.

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In Schleswig Holstein haben regenerative Energien eine große Bedeutung. Wo es möglich war, haben wir Solaranlagen auf den Dächern. Einen eigenen Windstandort haben wir nicht, sind aber wie die meisten Bewohner unseres Dorfes am Bürgerwindpark beteiligt. Mit acht Berufskollegen betreiben wir eine Biogasanlage, die auch etliche Haushalte im Dorf mit Wärme versorgt. All dies hilft, Liquidität bei Durststrecken in der Milchviehhaltung zu erhalten.

In unserer Freizeit beschäftigen wir uns mit unseren Gotlandschafen und Hütehunden, dabei lassen sich Hobby und Arbeit miteinander verbinden. Und wir sind ehrenamtlich unterwegs in Sachen Landwirtschaft. Da wir keine Kinder haben, werden wir in den nächsten Jahren entscheiden müssen, wie es mit dem Hof weiter geht.

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Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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