Silage Ernte Plus

Im Mai bieten unsere Grasflächen den Rehen und ihren Kitzen ideale Lebensräume. Teams aus Jägern, Lohnunternehmern, Bauern und ehrenamtlichen  Helfern arbeiten zusammen, um die Kitze bei der Grasmahd zu schützen.

Trockenheit und Kälte zu Frühjahrsbeginn hat in diesem Jahr den Grasaufwuchs verzögert. Dann kam der Regen – und blieb, so dass wir zwei Wochen später als geplant mit der Ernte beginnen konnten. Dadurch haben wir den optimalen Erntezeitpunkt (Futterwert des Grases) verpasst, aber eine hohe Menge ernten können.

Den ganzen Winter über konnten wir viele Rehe beim Grasen auf unseren Grünlandflächen beobachten. Und genau dort werden auch im Mai die Kitze geboren. In der Vergangenheit haben wir oft gemeinsam mit den Jägern versucht, die Rehe mit ihrem Nachwuchs am Tag vor dem Mähen aus den Flächen zu vertreiben. Hunde, Flatterbänder, Geräusche, Geruch. Mit unterschiedlichem Erfolg.

Ein Kitz in das Mähwerk zu bekommen ist schrecklich. Und birgt sogar für unsere Kühe eine große Gefahr.  Clostridien im Erntegut verursachen dann Botulismus und dies kann zum Tod der Kühe führen.

Daher war unsere Freude groß, als sich in unserem Dorf sowohl Ehrenamtliche als auch finanzielle Mittel gefunden haben, um mit Hilfe einer Drohne die Grasflächen nach Rehkitzen abzusuchen – und die Kitze in Sicherheit zu bringen.

Suche Mai 2020 / Fotos Kitze Merle Carstensen

Schon bevor ich frühmorgens die Kühe von der Weide hole, ist das Drohnen Team aktiv. Sobald die Sonne zu hoch steht, ist die Suche nicht mehr möglich, weil im Wärmebild das Kitz nicht mehr erkennbar ist. So sind die Ehrenamtlichen für uns und die Tiere etliche Tage oft vor ihrer Arbeit auf dem Feld im Einsatz.

Zur Suche gehört zum einen die Bedienung der Technik. Zum Anderen aber auch die anstrengenden langen Wege durch das hohe Gras, um die Kitze aus der Fläche zu nehmen und sie im Schatten unter einem Korb zu sichern.

Ich bin total begeistert darüber, dass an immer mehr Orten die Silage Ernte durch diesen Einsatz ergänzt wird. Danke an die vielen Ehrenamtlichen im Land, die ihre Zeit dafür opfern!

Hier gibt es Infos über ein schönes Projekt in Niedersachsen.

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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