Im Spätherbst wächst nur noch das Fell

Lautet ein alter Spruch.

Wir lassen unsere Rinder im Herbst so lange es geht auf der Weide, da unsere Jungtier Stallungen nicht optimal sind. Bei hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit steigt dort auch das Risiko für Atemwegserkrankungen an. Damit die Rinder im Stall gesund und sauber bleiben, werden sie geschoren.

Im Herbst machen Regen und Sturm den Kälbern vermehrt zu schaffen. Obwohl die Weiden noch grün sind, enthält das Gras nicht mehr genügend Energie und Eiweiß, um die jüngsten Tiere draußen ausreichend zu versorgen. Auch durch Zufütterung mit Kraftfutter kann das nicht vollständig ausgeglichen werden

Durch die lange Weideperiode verschenken wir im Herbst einiges an Wachstumspotential, aber die Tiere holen es in der Regel in den folgenden Monaten gut wieder auf: Unsere Färsen bekommen mit 27 Monaten ihr erstes Kalb und bleiben im Durchschnitt sieben bis acht Jahre im Bestand. In dieser Zeit haben sie 50 000 bis 60 000 kg Milch gegeben.

Wir sind mit diesem Ergebnis zufrieden und werden auch in den kommenden Jahren die Jungtiere so lange auf den Weiden lassen wie es Wetter und Grasaufwuchs zulassen.

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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