Wie läuft die Ausbildung von Hütehunden für die Rinderarbeit?
Werden wir oft gefragt. Wie macht ihr das – nehmt ihr sie als Welpen einfach mit zu den Kühen? Kann das jeder Hund lernen? Wann sollte man mit der Ausbildung beginnen?
Unsere Junghündin Tia ist ein gutes Jahr alt. Sie hat ihre Basisausbildung an ruhigen Schafen absolviert. In den letzten Wochen hat sie sich gut entwickelt, ist selbstsicherer geworden, kann sich selbst zurücknehmen und versteht ihre Kommandos recht gut.
Für die ersten Kontakte mit Rindern müssen sowohl die Trainingsgruppe als auch der Ort stimmen. Dafür eignen sich ruhige Kälber, die bereits von einem erfahrenen Hund eingearbeitet worden sind. Die Fläche sollte nicht zu groß sein, so dass die Kälber nicht weit rennen können und der Hund frustriert wird, weil er sie nicht stoppen und zurück bringen kann.
Heute hat Tia ihre ersten Erfahrungen in ihrem zukünftigen Job gemacht. Das ist natürlich immer ein super spannender Moment. Rinder sind keine Spielzeuge, auch ein gezielter Tritt eines Kalbes kann das Aus für einen Hund bedeuten. Erleichterung, wenn wie heute alles gut gegangen ist. Und ganz große Freude, wenn es so wie heute sogar besonders gut geklappt hat.
Ähnlich wie an den Schafen zeigt die kleine Hündin sehr viel Gefühl für die Tiere. Sobald die Tiere auf sie reagieren, nimmt sie den Druck weg, so dass das Kalb sich nicht bedrängt oder bedroht fühlt und nicht in Verteidigungshaltung geht, sondern entspannt. So soll das sein!
Noch fehlt Tia das Vertrauen, etwas mehr Druck zu machen. Das ist für den Anfang kein Problem. Es ist jetzt mein Job, sie nicht in schwierige Situationen zu bringen, sondern durch Erfolgserlebnisse ihre Freude an der Arbeit aufrecht zu erhalten und ihr Selbstvertrauen immer weiter zu stärken. Unserer Erfahrung nach, ist die volle Stärke des Hundes mit etwa 3 Jahren erreicht.
Am Ende des kleinen Videos erkennt man, dass die Kälber den Hund akzeptiert haben und der Hund es ohne ein Kommando von mir aufgrund seines angeborenen Instinktes schafft, die Tiere ruhig in meine Richtung zu bewegen und dort zu halten.
Lektion 1 geschafft!