Wenn sich das erste frische Grün zeigt, müssen die Kühe raus auf die Weide. Auch wenn es zwischendurch noch mal schneit, stürmt oder hagelt. Denn dann lässt sich die Grasnarbe so mit den Kühen pflegen, dass sie bis zu Winterbeginn eine super Futtergrundlage für die Tiere ist.
Auf unserem Betrieb wird traditionell mit Kühen und Jungtieren geweidet. Seit einigen Jahren versuchen wir unser System immer weiter in Richtung „Kurzrasenweide“ umzustellen und so mehr Milch aus dem Weidegras und weniger aus Futterkonserven zu ermelken. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dies der Gesundheit und Fitness unserer Tiere sehr gut tut und auf dem Betrieb Kosten spart. Nebeneffekte sind unsere eigene Freude an der Arbeit, mehr Freizeit und etwas mehr Lebensraum für kleine und große Tiere in der Natur. Unsere Weiden sind zum größten Teil Dauergrünland und wir bemühen uns, auf diesen Böden noch mehr Humus zu speichern. Das ist wichtig um unseren sandigen Boden fruchtbarer zu machen, und es hilft dem Klima, da CO2 gespeichert wird.
Wie das optimale Weidesystem aussieht, darüber gibt es viele Meinungen. Jeder Betrieb hat andere Voraussetzungen und Ansprüche. Wir tasten uns langsam an das System Kurzrasenweide heran. So wie es zu uns, unserem Standort und unseren Kühen passt. Einen großen Schritt nach vorn hat uns die Umstellung auf Saisonabkalbung von September bis Februar gebracht. Das macht es auch für hochleistende Kühe einfacher, sich dem Futterangebot der Weide anzupassen.
Ab Ende April gehen die Kühe ganztags raus und bekommen zu den Melkzeiten ca. 16 kg Maissilage, Kraft- und Mineralfutter zugefüttert. Der Mais gleicht den hohen Eiweißgehalt im frischen Gras sehr gut aus und wir möchten nicht darauf verzichten. Unsere Kühe geben im Schnitt im Jahr 10 000 kg Milch, daher können wir nicht ganz auf diese Zufütterung verzichten. Außerdem wirtschaften wir auf sehr „leichten“ Böden (um die 20 Bodenpunkte), da fehlt bei Trockenheit schnell mal etwas Gras.
Einen guten Einblick gibt dieser Artikel.