Es wird Herbst – mögen die Kühe was wir im Frühjahr für sie geerntet haben?
Das ist jedes Jahr die spannende Frage, wenn auf unseren Weiden nicht mehr genügend Gras wächst, um unsere melkenden Kühe satt zu machen.
Im Mai haben wir den ersten Schnitt Gras für die Milchkühe geerntet. Der ist besonders wertvoll, weil er mehr Energie und Eiweiß enthält als die folgenden Schnitte. Wichtig ist, den richtigen Erntezeitpunkt zu treffen, an dem sich die Inhaltstoffe im Gras im optimalen Verhältnis befinden und gleichzeitig genügend Masse aufgewachsen ist. Denn – je mehr älter das Gras ist und damit mehr Menge entstanden ist, desto geringer die wertvollen Inhaltstoffe.
Es kommt nicht nur auf die Inhaltstoffe an, sondern auch auf die Qualität der Vergärung in der Silage. Und vor allem darauf, ob die Silage den Kühen schmeckt! Natürlich geben die Kühe umso mehr Milch, je mehr sie fressen. Jedes Kilo „Grundfutter“ (Gras und Mais gehören dazu) spart uns „Kraftfutter“ (z. Bsp. Getreide), das wir nicht auf unserem Hof erzeugen und zukaufen müssen.
Aber genau so wichtig ist, dass die Fütterung „wiederkäuergerecht“ ist. Dazu muss das Futter gut verdaulich sein, aber auch eine gewisse „Struktur“ besitzen. Futterpartikel, die länger als 1-2 mm sind und im Pansen schwimmen und eine sogenannte „Fasermatte“ bilden, werden von der Kuh wieder nach oben gewürgt und nochmals zerkleinert. Dabei setzt die Kuh sehr viel Speichel zu und erzeugt im Futterbrei das zur Verdauung notwendige Säure Niveau im Pansen.
Wenn wir Fehler in der Futtergewinnung machen, laufen unsere Kühe in Gefahr Verdauungsprobleme zu bekommen und ein schleichender Prozess mit erheblichen Folgen für die Gesundheit der Kühe kann in Gang gesetzt werden. Das wollen wir auf jeden Fall vermeiden!