Auch Weidehaltung hat Schwächen.
Im zeitigen Frühjahr oder Frühherbst sind die Bodenverhältnisse auf den Weiden nicht immer optimal. Hohe Niederschlagsmengen sorgen an den Engpässen (Eingänge, Treibwege, Übertriebe) für tiefen Matsch, den die Kühe gerne meiden würden. Stellenweise treten sie durch den Sand oder die Erde auf Steine im Untergrund. Das kann schmerzhaft sein und kann im schlimmsten Fall eine Klaue so beschädigen, dass eine Entzündung entsteht.
Wir testen immer wieder neue Befestigungen für unsere Treibwege aus und hören gerne von Kollegen, was bei ihnen funktioniert. Das Optimale haben wir aber noch nicht gefunden. Jeder Betrieb hat unterschiedliche Voraussetzungen an seinem Standort – Bodenart, Niederschlagsmenge, Hangneigung und vor allem auch die Tierzahl. Mit zunehmender Herdengröße wächst die Herausforderung, denn alle Tiere müssen irgendwie vom Stall auf die Weide kommen und die Belastung der kritischen Stellen steigt dadurch an.
Auch für unser Grünland ist es nicht gut, wenn die Tiere tiefe Löcher in die Grasnarbe treten. Allerdings können wir beobachten, dass sich die Trittfestigkeit mit jedem Jahr verbessert, in dem wir intensiver weiden. Der ganz dichte Bewuchs und die gute Durchwurzelung gibt einerseits Festigkeit und andererseits haben wir weniger Bodenverdichtungen, so dass das Wasser auch schneller in die unteren Bodenschichten eindringen kann.
Wir legen großen Wert darauf, unsere Grünlandflächen nicht umzubrechen. Eine alte etablierte Grünlandnarbe, die über Jahre an den Standort und die Nutzung angepasst ist, hat mit ihrer Pflanzenzusammensetzung und ihrer Trittfestigkeit für Weidebetriebe einen sehr hohen Wert.