Was sonst noch so auf den Äckern wächst – hat sich etwas geändert?

Wer im Norden Kühe hält, der baut auf seinen Ackerflächen erst einmal Mais an. Denn Maissilage enthält genau die Energie, die unsere Kühe so gut als Ergänzung zur eiweißreichen Grassilage gebrauchen können. Was bedeutet das für den Ackerbau, die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt in unserer Region? Zu diesem Thema würden uns Eure Meinungen sehr interessieren.

Der Mais ist eine sogenannte C4 Pflanze und hat die besondere Eigenschaft, CO2 besonders gut zu verwerten. Das enorme Wachstum der Pflanzen erzeugt einen sehr hohen Ertrag als Futterpflanze für die Kühe. Im Gegensatz zu Gras muss der Mais nur einmal in der Saison im Herbst geerntet werden, macht also relativ wenig Arbeit. Er kommt gut mit unseren Böden und unserem Klima zurecht und hat kein Problem mit der Düngung mit unserer Gülle. Und er verträgt erstaunlich lang den Anbau in Monokultur.

In den letzten Jahren zeigen sich allerdings auch schon mal Ertragsminderungen und auch wir sind dazu übergegangen, entweder einen Fruchtwechsel durchzuführen, Zwischenfrüchte im Winter an zu bauen und wenn es geht eine Untersaat mit Gras durchzuführen. So versuchen wir, die Fruchtbarkeit unserer Böden wieder mehr in Schwung zu bringen. Fürs nächste Jahr hat sich Gerd für einen Bodenkursus angemeldet, damit wir unser Wissen über unsere Böden und eine geeignete Bearbeitung aufbessern können.
Die Voraussetzungen zum Erhalt unserer EU Agrarsubventionen besagen zudem seit einigen Jahren, dass wir drei Kulturen anbauen müssen, von denen die häufigste nicht mehr als 7 Prozent unserer Ackerfläche ausmachen darf. Im Bild seht Ihr einen Teil unserer dritten Kultur, die hier ein Blühstreifen ist. Dieser Blühstreifen bringt natürlich keinen Ertrag wie unser Mais, Ackergras, Roggen, Sonnenblumen und Anbaugemisch, aber es ist nur eine kleinere Fläche wir freuen uns mittlerweile selbst darüber, wenn es dort blüht, summt und brummt. Wie weit wir damit zum Insektenschutz beitragen können, kann ich allerdings nicht beurteilen. Ich habe schon öfters gehört, dass zum Beispiel einjährige Blühstreifen nicht den gewünschten Erfolg bringen würden. Wisst Ihr mehr darüber und welche Alternativen gäbe es?

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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