Was zum Freuen

Und warum gibt es nicht mehr davon?

Voraussetzungen für Erfolg und Überleben eines Milchviehbetriebes sollten bisher sein:

  • Ertragssteigerung
  • Erhöhung der Effizienz
  • Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.

Umsetzung durch:

  • Niedrige Kosten/Liter Milch
  • Leistung hoch – Kosten runter

Ein System, das von Politik, Wissenschaft, Beratung und Berufsstand alternativlos gepredigt, gefördert und umgesetzt wurde. Wer Kritik geübt und auf mögliche Folgen für Mensch, Tier und Umwelt hingewiesen hat, der wurde bestenfalls milde belächelt, in der Regel aber als Ökospinner abgetan.

Es geht nicht darum, die Bauern in Schutz zu nehmen. Sie selbst haben dieses System nahezu kritiklos hingenommen und bedient. Genau so wie ein Großteil der Bevölkerung das gleiche System in anderen Bereichen unserer Wirtschaft hin nimmt und stützt.

Was am Ende heraus kommt, das sind logischer Weise keine bunten Blumenwiesen, sondern billige Lebensmittel. Erstaunlich genug, dass so viele Menschen von dieser Folge überrascht zu sein scheinen.

Nicht erstaunlich, dass viele Landwirte frustriert von der massiven Kritik sind, haben sie doch versucht, die Vorgaben von Politik und Beratung befolgen.

Wer es nicht bei Überraschung und Entrüstung belassen, sondern wirklich etwas ändern will, der wird keine einfachen Antworten und Lösungen finden.

Es gilt Fragen zu beantworten wie – sind Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung so zu behandeln wie andere Wirtschaftszweige?

Brauchen wir eine neue Agrarpolitik um neue Herausforderungen zu bewältigen?

Wer profitiert von der jetzigen Situation und verhindert einen Richtungswechsel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft?

Die Zeiten haben sich geändert. Lösungen werden in Zukunft nur gemeinsam von Bauern und Bürgern beantwortet und umgesetzt werden können.

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

2 Gedanken zu „Was zum Freuen“

  1. Liebe Kirsten,

    zunächst meinen allergrößten Respekt für Deinen tollen Blog. Ich bin begeistert!

    Natürlich stellst Du hier wieder die richtigen Fragen um die es hier eigentlich geht, sofern wir uns ernstheft um die Zukunftsfähigkeit der Milchviehhaltung unterhalten wollen. Wollen wir viele nachhaltig wirtschaftende Milchviehbetriebe in der BRD/EU so werden wir nicht ohne marktregulierende Maßnahmen auskommen können. Wer etwas anderes behauptet ist nicht ehrlich!

    In diesem einzigen Punkt entscheidet sich die Zukunftsfähigkeit fast aller Milchviehbetriebe. Konzepte liegen auf dem Tisch, große Teile der Gesellschaft und Politik sind offen für dieses Thema, erste Wissenschaftler bemühen sich Antworten(Isermeyer) zu finden.

    Leider sind wir Milcherzeuger bis zum heutigen Tag nicht in der Lage die entsprechenden Forderungen von unseren Lobbyisten durchsetzen zu lassen.

    Dieser Umstand ist sehr traurig. Wir vermasseln es selber, wir selbst tragen dafür die Verantwortung, nicht Svenja Schulze.

    Danke nochmals für Deinen authentischen Blog
    Achim

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