Hüten – die ersten Schritte sind die wichtigsten

Mein Hund soll Kühe holen – wann kann ich damit anfangen? Diese Frage stellen sich viele Kollegen, die sich einen Welpen zum „Hüten“ ihrer Tiere angeschafft haben. Es gibt unterschiedliche Meinungen über das wann und wie des Beginns von Training und Arbeit.

Aus unserer Erfahrung kann ich nur sagen, dass wir fast immer zu früh und noch nie zu spät mit dem Hütetraining begonnen haben. Die meisten unserer Kelpies gehörten zu den spätreifen Typen. Meist war der Trieb sehr viel früher vorhanden als die mentale Reife, mein Training „zu ertragen“.

Hat der junge Hund die Gelegenheit, an einer größeren, gut eingearbeiteten Schafherde Erfahrungen zu sammeln, kann dies bereits früher geschehen, als an einer kleinen Trainingsgruppe. Denn dort über der Mensch oft viel Präsenz aus, in dem er permanent darauf achten will, dass der kleine Hund auch alles korrekt ausführt.

In diesem Jahr habe ich den Versuch gemacht, unseren Aslan (Lanny) fast ein Jahr alt werden zu lassen, bevor er das erste Mal an die Schafe durfte.

Ich bin sehr erfreut darüber, was der Youngster zeigt. Kein aufgeregtes Beißen, Jagen, Bellen – kein Anlass durch Korrektur dem Hund bei den ersten Erfahrungen Stress zu machen. Denn die ersten Erfahrungen an den Tieren können prägend für einen Hund sein. Besonders im negativen Sinne.

Ich glaube nicht, dass ich Zeit verloren habe. Im Gegenteil. Wenn Aslan im Herbst sicher an den Schafen arbeitet, darf er auch noch Erfahrungen an den Kälbern sammeln. Wenn alles nach Plan läuft, gehört er in der nächsten Weidesaison zum Team.

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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