Manchmal läuft es nicht so wie geplant

So wie in diesem Frühjahr, in dem es zu kalt und zu trocken war.

Etwa zwei Drittel unserer Fläche ist Grünland und liefert den überwiegenden Teil des Futters für unsere Rinder. Ergänzt wird das eiweißhaltige Gras vor allem durch den stärkereichen Mais, der auf unseren Ackerflächen die vorherrschende Kultur ist.

Fruchtfolgen,  Zwischenfrüchte und Untergras können uns dabei helfen, unseren Boden lebendig und fruchtbarer zu machen und langfristig mehr Humus zu bilden. Das „System“, in dem wir uns befinden, führt dabei aber immer noch zu einem hohen Anteil Mais aus unseren Äckern.

Großen Einfluß auf die Bodenfruchtbarkeit hat die Art der Bodenbearbeitung vor der Aussat der Maiskörner. Nach der letzten Ernte ist das als Untersaat wachsende Gras bis in den April diesen Jahres gut gewachsen. Es hat einen Teil des im Boden verfügbaren Stickstoff gebunden und dessen Auswaschung ins Grundwasser verhindert. Es hat auch für eine gute Durchwurzelung des Bodens gesorgt. Auf einer Fläche konnten die Schafe Winterfutter finden.

Nun muss das Gras flach in den Boden eingearbeitet werden. Damit es dort nicht unter anaeroben Prozessen fault, sollten durch das Aufbringen mikrobieller Präparate einen Flächenrotte gefördert werden.

Um ehrlich zu sein, sind wir zeitlich schon mit diesem Arbeitsgang überfordert. Auch haben wir auf dem Betrieb noch nie eine Pflanzenschutzspritze zur Ausbringung zur Verfügung gehabt. Pflanzenschutz wird bei uns schon immer von einem Lohnunternehmer durchgeführt.

Allerdings fügen wir unseren Silagen bei der Ernte Mikroorganismen bei und hoffen einen Teil davon über die Gülle der Kühe im Boden wieder zu finden.

Für eine Flächenrotte muss der Boden feucht und warm genug sein. Beides war in diesem Frühjahr anders. Ende April muss die Saat im Bodent sein, sonst ist die Wachstumsperiode zu kurz. Häufig folgt bei uns auch der Trockenheit eine längere Regenperiode – in diesem  Fall wäre dann eine Aussaat überhaupt nicht mehr möglich….

Regenerative Landwirtschaft

Zur Einarbeitung des Bewuchses gehören auch geeignete Geräte. Wir selbst sind ein Betrieb, der auf die Haltung und Versorgung der Tiere spezialisiert ist. Mit 30 Hektar verfügt unser Betrieb über vergleichsweise wenig Ackerflächen. Eine Investition eigene Geräte ist bei unserer Betriebsgrösse nicht möglich. Die Auswahl an speziellen Leihgeräten ist derzeit noch begrenzt.

Ich gehe aber davon aus, dass sich in den nächsten Jahren viele Lohnunternehmer weiter in diese Richtung entwickeln und uns auf dem Weg zu einer regenerativen Bewirtschaftung unterstützen werden.

Hier noch einen schönen Link aus dem Kommentar von Klara Stumpf – Betriebe, die schon in Sachen Regenerative Landwirtschaft unterwegs sind.

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

2 Gedanken zu „Manchmal läuft es nicht so wie geplant“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert