Gülle – never ending story

Kaum ein Thema aus der Landwirtschaft wird so heftig diskutiert wie unsere Gülle. Warum eigentlich?Auch wenn es auf vielen Milchviehbetrieben immer noch Bereiche gibt, die mit Stroh eingestreut werden (Kälberställe, Abkalbeboxen, Liegeboxen), fällt doch mittlerweile überwiegend Gülle an.

Über die unterschiedlichen Wirkungsweisen auf den Boden, das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit oder über die Emissionen, die bei der Lagerung und Ausbringung entstehen, gibt es viele interessante Diskussionen. Da würde mich besonders interessieren, welche Meinungen die Landwirte unter Euch dazu haben.

Meiner Einschätzung nach werden wir uns nie wieder völlig von der Gülle entfernen, auch wenn die Bedeutung von Stroh in der Haltung der Tiere und in der Wirkung von Mist in Zukunft wieder höher eingeschätzt werden könnte. Heute arbeiten wir aber gerne mit unserer eigenen Gülle als organischen und auf unserem Betrieb produzierten Dünger, der zwar zeitweise mal ganz schön stinkt, aber eben nicht künstlich unter hohem Energieaufwand von der Düngemittelindustrie erzeugt ist. Was nicht heißt, dass wir bei Lagerung, Ausbringung und Einsatz nicht noch einiges besser machen können.

Das schlechte Image hat die Gülle in meinen Augen jedenfalls nicht verdient. Hier kommen wohl Emotionen (Gestank) auf der einen Seite und nicht immer fachlich richtiger Einsatz (Menge, Ort, Zeitpunkt) zusammen.

Spätestens wenn wir im nächsten Frühjahr wieder beginnen Gülle auszubringen, gibt es einiges darüber zu disKUHtieren.

Autor: Kirsten Wosnitza

Milchbäuerin

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